Die professionelle Zahnreinigung in der Ordination bildet gemeinsam mit der täglichen Mundhygiene zu Hause die Basis für die langfristige Erhaltung von natürlichen und künstlichen Zähnen. Denn nicht nur natürliche Zähne müssen täglich gut gepflegt werden, sondern auch Kronen, Brücken und andere prothetische Versorgungen.
Mindestens zweimal im Jahr, also ca. alle 6 Monate, sollte eine professionelle Zahnreinigung in der Praxis erfolgen. Bei Zahnimplantaten ist es - zumindest im ersten Jahr - empfehlenswert, 3-4 Zahnreinigungen durchzuführen (also alle 3-4 Monate). Danach kann dann die Häufigkeit reduziert und individuell angepasst werden (je nach Risikoprofil).
Zahnimplantate (bzw. die darauf befestigten Kronen) können zwar keine Karies mehr bekommen, aber um das Implantat herum können sehr wohl Entzündungen entstehen. Diese Entzündungen können nicht nur das Zahnfleisch bzw. die Schleimhaut betreffen, sondern führen langfristig auch zu einem fortschreitenden Knochenabbau um das Implantat herum. Je nach Ausmaß des Knochenabbaus können immer wieder Beschwerden auftreten (z.B. Abszesse, Schmerzen). Manchmal muss das Implantat in solchen Fällen entfernt werden, um die Entzündung zu eliminieren.
Die regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen (Recall mindestens alle 6 Monate) sind auch für "mundgesunde" Personen absolut empfehlenswert, um Zahnfleischentzündungen vorzubeugen. Zudem bildet sich auch bei sehr guter häuslicher Mundhygiene fast immer Zahnstein, der mit Zahnbürste und Zahnseide nicht mehr entfernt werden kann. Die Entfernung von Zahnstein ist nur mit speziellen Instrumenten in der Ordination möglich.
In Fällen von Parodontitis bzw. nach Abschluss der Intensivphase einer Parodontitis-Therapie ist die Erhaltungstherapie besonders wichtig, um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden. Diese Erhaltungstherapie muss lebenslang durchgeführt werden, um die entsprechende Situation dauerhaft stabilisieren zu können. Die Bezeichnungen für diese lebenslange Betreuung ändern sich immer wieder, wobei aktuell von der UPT bzw. PET gesprochen wird.
Die Parodontitis ist eine hauptsächlich bakteriell bedingte Entzündung (deshalb "-itis") des Zahnhalteapparates, die langfristig zu einem fortschreitendem Knochenabbau führt. Zusätzlich spielen auch andere Faktoren eine z.T. sehr wichtige Rolle (z.B. Rauchen, Diabetes, Ernährung, etc.). Auch um Zahnimplantate herum können ähnliche Entzündungen entstehen, die dann als Peri-Implantitis bezeichnet werden.
Um den fortschreitenden Knochenabbau zu stoppen, ist zunächst eine sehr intensive Phase der Parodontitis-Therapie erforderlich. Wenn die Therapieziele erreicht wurden und sich die Situation stabilisiert hat, ist eine lebenslange Betreuung mit regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen unumgänglich. Aktuell wird diese Betreuung als "Unterstützende Parodontal-Therapie" (UPT) bzw. "Parodontale Erhaltungstherapie" (PET) bezeichnet. Nur so kann es gelingen, den Behandlungserfolg langfristig zu sichern und sowohl Zähne als auch Zahnersatz (Implantate, Kronen, Brücken. etc.) möglichst ein Leben lang zu erhalten.